Auf der besagten rettenden Insel sitzend und zu dem vor mir, auf dem Tisch stehenden Wecker starrend, muß ich ungewollt feststellen, daß man in spätestens zwei Stunden schon wieder von Sonntag spricht. Außerdem bemerke ich, es ist ja schon fast ein kleines Wunder, daß ich überhaupt noch etwas merke, daß mir der Teil, welcher den Verlauf von Freitagabend bis zum jetzigen Augenblick schildert, völlig aus dem Gedächtnis
geschieden ist…
Dunkel erinnere ich mich an meine ersten zwei Linen Crystalspeed am Freitagabend…, oder war es eventuell sogar schon Samstagmorgen…, sicher und genau kann ich das jetzt nicht mehr festlegen, denn meine innere Uhr tickt dermaßen schnell, sodaß die Zeit regelrecht stehen zu bleiben scheint. Auch an all die anderen in der Runde, welche ebenfalls unter dem Einfluß, dieses meiner Meinung nach teuflichstem Chemiecocktails standen, kann ich mich nur dunkel erinnern.
Jeder in der Runde war, sobald er ein Gesprächsthema parat hatte, der Ansicht genau jetzt im Moment für den Anfang eines vermeintlich interessanten und intelligentem Gesprächs verantwortlich zu sein…, in meinen Augen allerdings strahlte jeder einzelne von uns irgendwie den Charakter einer toten, an Stricken hängenden Marionettenfigur aus, welche wild durcheinander redend und ihre Worte mit mehr oder weniger aussagekräftigen Gestiken unterstreichend rumlabberte, aber einzig und allein von dieser Droge kontrolliert und bewegt wurde, denn kein einziges Wort, keine Bewegung und kein in uns ablaufender Gedanke, ging in irgendeiner Form von unserer Bewusstseinsebene aus.
Jeder Einzelne erscheint als Witzfigur und machtloses Nichts, als die Spielfigur einer Droge Namens „Crystal“, im Spiel gegen die Zeit und um Leben und Tod…